Geboren 1944 in Heidelberg. Im selben Jahr den Vater in Russland verloren. Viele handgezeichnete Feldpostkarten waren Zeugnis seiner Erlebnisse und sind bis heute eine unschätzbare Erinnerung an einen Vater, den ich leider nie kennenlernen durfte.
Ein „neuer Papa“ erkannte und förderte das geerbte Talent. Als Kind entwarf ich Papierankleidepuppen und die entsprechende Garderobe dazu. Schüleraufenthalte in England und Frankreich brachten mich der Kunst ein ganzes Stück näher. Besuche in den Londoner Galerien beeindruckten nachhaltig.
Constables Landschaftsmalerei fand ich ebenso großartig, wie die lichtdurchfluteten Spätwerke des Romantikers Turner. Einfluss auf meine künstlerische Entwicklung hatten auch die Impressionisten. Nicht nur Monet, Van Gogh, Renoir, Cezanne und Liebermann beschäftigten mich. Spannend fand ich auch den Pointilismus von Seurat und Signac sowie die Malweise von Gauguin. Meine besondere Zuneigung genießen bis heute die Damen Mary Cassatt und Berthe Morisot.
Ich setzte mich mit der Pastellmalerei von Degas, dem Zeichen Stil von Toulouse-Lautrec, mit Alphonse Mucha und seinen großartigen Frauen Figuren und den Farbwelten der Expressionisten Marc, Macke, Kokoschka, Jawlensky, Kandinsky und Nolde auseinander.
In Wien lernte ich viel über die Phantasten. Die eindrucksvollen Werke von Fuchs und Brauer beflügeln noch heute meine Phantasie. Arbeiten von Hundertwasser sammelte ich in Form von Postkarten. Die Zeichnungen von Klimt und Schiele motivierten mich zum Aktzeichnen. Darüber hinaus haben natürlich auch Picasso und Dali maßgeblich beeinflusst.
Ich beschloss ernsthaft, mich in Sachen Malerei weiterzubilden. Mein erster Lehrer war der Frankfurter Künstler Hans Jürgen Diez. Er lehrte mich den richtigen Blick auf Dinge zu entwickeln sowie Licht und Schatten zu schraffieren. Im Laufe der Jahre besuchte ich weitere Kurse. Jeder Dozent hatte seine eigene Sichtweise auf Themen und Stilrichtungen.
Anfang der 90er Jahre wagte ich den Sprung nach Offenbach am Main, in die „heimliche hessische Kunstmetropole“. Hier war Marc Simon, ein Maler des Surrealismus, für mich zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Großformatige Pappen, eimerweise Dispersionsfarbe, Malen mit geschlossenen Augen und bloßen Händen.
Frisches Obst, Gemüse sowie Blumen durfte ich im Unterricht von Lucia Deutscher mit lockerem Aquarell-Stil malen oder geschickt interpretieren. Kunsterzieherin Alice Schütte wachte im kleineren Kreis streng darüber, dass jedes kleinste Detail, mit zierlichem Pinsel, perfekt wiedergegeben wurde. Spachteln mit Acryl hat mir dann Marina Hagen nähergebracht.
Ein Höhepunkt meines Schaffens war das Aktzeichnen im Atelier von Christa Ernst. Modelle von pfundig bis zart zeigten sich geduldig von allen Seiten, um den Blick für die Linien des Körpers zu schulen. Stets probierten wir neue Materialien aus, von denen Christa einen unerschöpflichen Fundus zur Verfügung stellte.
So probierte ich alle Materialien und Stilrichtungen aus, skizzierte, zeichnete Portraits und Aktmodelle, malte Blumen und Landschaften. Letzlich sind es immer wieder die bunten Farben, die in geschwungenen Formen die weißen Flächen zum Leuchten bringen.